Die drei motivierten Teilnehmer (von links) Jochen Weber, Michael Hirsch und Andreas Hirsch

Die Teilnehmer bei

der Mehrkampf-DM

die drei Spaichinger Turner Andreas Hirsch, Michael Hirsch und Jochen Weber starteten am Wochenende des 20. und 21.9. bei den deutschen Mehrkampfmeisterschaften im niedersächsischen Einbeck und belegten jeweils Top-Ten-Plätze. Sie alle hatten sich bei den baden-württembergischen Meisterschaften, die Ende Mai in Freiburg stattfanden, für die deutschen Meisterschaften qualifiziert.

 

 

 

Der 37-jährige Routinier Jochen Weber trat am Samstag zu seinen 16. deutschen Meisterschaften im Deutschen Achtkampf an. Bereits drei Mal konnte der Vorjahresvize diesen Kombinationswettkampf aus jeweils vier Disziplinen Gerätturnen (Boden, Sprung, Barren, Reck) und Leichtathletik (100 m, Weitsprung, Kugelstoßen, Schleuderball) für sich entscheiden.

 

Jochen präsentierte im Gerätturnen gewohnt sichere, fast fehlerfreie Übungen und bekam am Boden mit 13,45 Punkten seine beste Wertung. Die härtesten Konkurrenten turnten ebenfalls nahezu tadellos, allerdings teilweise mit höherem Schwierigkeitsgrad, sodass er mit den Wertungen 11,5 P. (Sprung), 11,75 P. (Barren) und 10.05 P. (Reck) nach dem ersten Teil des Wettkampfs hinter den Besten lag. Schon oft konnte sich der für einen Turner etwas groß geratene Athlet in der Leichtathletik wieder herankämpfen. Jochen agierte bei optimalem Wetter routiniert im Leichtathletik-Stadion, blieb aber in seinen starken Disziplinen Weitsprung (5,32 m) und Kugel (9,98 m) etwas unter seinen Möglichkeiten. Vor dem abschließenden Schleuderball hatten sich drei Konkurrenten bereits deutlich von den anderen abgesetzt. Die nachfolgenden Plätze lagen extrem dicht beieinander. Schon oft war diese Disziplin Jochens Joker. Der Gegner von der Frankfurter Eintracht patzte, doch Jochen erwischte keinen optimalen Versuch. Mit 45,09 m konnte er sich noch den sechsten Platz sichern.

 

Jochen meint dazu: „Ich bin insgesamt zufrieden mit dem Ergebnis. Der Wettkampf war fast fehlerfrei. Die anderen waren heute einen Tick besser und ich werde halt jedes Jahr ein, zwei Zehntel langsamer.“

 

Die zwei Brüder Michael und Andreas Hirsch hatten am Sonntag ihren ersten Auftritt auf nationaler Ebene. Andreas begann seinen deutschen Sechskampf in der AK 14-15 mit dem 100 m-Lauf. Mit 12,94 s musste er sich nur zwei Konkurrenten geschlagen geben – ein toller Auftakt an diesem feuchten, kühlen Morgen. Seine Weitsprungleistung von 5,20 m und die Stoßweite von 9,33 m konnten nur wenige Gegner überbieten. Nach dem Leichtathletik-Teil lag er auf Rang 4.

 

Beim anschließenden Turnen zeigte er am ersten Gerät Barren eine sichere und saubere Übung (11,75 P.). Falls er nervös war, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Auch am Reck (10,45 P.) und Boden zeigte Andreas, dass er einiges drauf hat. Am Boden erhielt er, trotz kleinerer Fehler, seine beste Wertung von 12.45 P. Der tolle Rang acht von 37 ist ein hervorragendes Ergebnis für den Debütanten. Seine Platzierung wurde bei der offiziellen Siegerehrung vor großer Kulisse geehrt. Andreas bekam hier seine Urkunde verliehen und war sichtlich stolz darüber. Nächstes Jahr darf er nochmal in derselben Altersklasse starten. Er hat sich fest vorgenommen, dass er dann auf dem Treppchen stehen wird.

 

Andreas‘ älterer Bruder Michael startete im selben Wettkampf in der AK 16-17. Auch für ihn waren es die ersten „Deutschen“. Er begann mit dem Turnen. Die Wettkampferfahrung, die er im Spaichinger Liga-Team bereits sammeln konnte ließ ihn die Sache konzentriert angehen. Er präsentierte sich souverän an den Geräten. Sein Statement: „Es lief völlig glatt durch“. 12,7 P. am Boden, 11,1 P. am Barren und 10,4 P. am Reck bestätigen seine Aussage.

 

Der folgende Leichtathletik-Wettkampf fand dann unter teilweise schwierigen Bedingungen statt. Mehrere heftige Regenschauer gingen während des Wettbewerbs nieder. Michaels Gegner waren sehr stark und zeigten teils unglaubliche Leistungen. Nach einem schwachen ersten Versuch im Weitsprung war Michael zunächst geschockt. Er fand jedoch seine Konzentration wieder und kämpfte sich mit einer zufrieden stellenden Weite von 5,75 m beherzt zurück in den Wettkampf. Im Sprint glänzte er mit einer Zeit von 12,24 s auf die 100 m-Distanz. Den Abschluss bildete das Kugelstoßen – nicht gerade seine Paradedisziplin. Ein achtbarer 9,19 m-Stoß in die morastige Kugelstoßanlage reichte schließlich für den neunten Platz von 44 Wettkämpfern. Nur um 0,046 P. verpasste er den achten Rang, der bei der Siegerehrung offiziell geehrt wurde. Michael nahm es allerdings locker und war insgesamt völlig mit sich und seinem Wettkampf im Reinen. Auch er darf nächstes Jahr nochmals in dieser Altersklasse starten und strebt dann, wie sein Bruder, einen Stockerl-Platz an.

 

Leider musste das Spaichinger Team auf Maik Reichmann verzichten, der aufgrund einer Verletzung nicht mit zu den Meisterschaften fahren konnte.