Die Turnerinnen des TVS sichern sich bei den Gerätefinals vier Podestplätze

Ebingen/Spaichingen – Die Turnerinnen des TV Spaichingen haben beim Silberdistel-Cup ihr turnerisches Können erneut gezeigt. In Ebingen erturnten sich die sechs Sportlerinnen an den Geräten herausragende Punkte und räumten gleich mehrfach erste und zweite Plätze in den Einzelwertungen ab.

Nach dem der TV Spaichingen sechs Mal in Folge einen Aufstieg feierte und damit Vereinsgeschichte schrieb, stehen die Turnerinnen rund einen Monat vor ihrem Debüt in der Regionalliga der Deutschen Turnerliga. Beim Silberdistel-Cup in Ebingen testeten Vivien Müller, Cynthia Müller, Lara Weiß, Annika Weiß, Jule Weiß und Stefanie Sauter ihre Form. Denn: „Der Cup ist ein schöner Vorbereitungswettkampf in angenehmer Atmosphäre bei dem die Turnerinnen zu Beginn des Jahres reflektieren können, wie der aktuelle Stand unter Wettkampfbedingungen ist“, betonte Trainerin Tanja Müller-Russ.

Zunächst fanden in der Ebinger Mazmanhalle zwei Vorwettkämpfe statt, bei denen ab dem Jahrgang 2008 34 Turnerinnen und im Wettkampf 2009 und jünger 13 Turnerinnen an den Start gingen. Dabei wurde entschieden, welche Turnerinnen in die Gerätefinale am Sprung, Stufenbarren, Schwebebalken und Boden dürfen. Pro Gerät gingen insgesamt sechs Turnerinnen aus beiden Wettkämpfen an den Start. Vom TV Spaichingen gehörte einzig Stefanie Sauter zum Vorwettkampf der Jüngeren.

Beim Sprung zeigte sie sowie Lara Weiß und Cynthia Müller Halb/Rein- Halb/Raus-Sprünge in guter Ausführung. Vivien Müller wurde für einen gebückten Tsukahara mit der zweitbesten Wertung des Tages belohnt.

Am Boden sprang Lara Weiß erstmals seit ihrer Verletzung im Oktober 2021 eine ganze Rückwärtsschraube und einen Überschlag-Strecksalto vorwärts und erreichte gute Ausführung bei ihren Sprungkombinationen. Cynthia Müller, Stefanie Sauter und Vivien Müller präsentierten ihre neuen Choreographien, die sie für die Regionalliga einstudierten. Vor allem Vivien Müller brillierte dabei mit technisch sehr guten und hohen Sprüngen sowie akrobatischen Bahnen.

Und auch am Stufenbarren sorgte die 20-Jährige für Aufsehen, denn sie sprengte erstmals die Punkteskala mit ihrer Riesenfelge und ganzer Drehung am oberen Holm. Am Schwebebalken feilte Vivien Müller akribisch in den vergangenen Wochen an ihrer Balkenübung, turnte in Ebingen ihre Verbindung Menykelli-Spreizsalto fehlerfrei und ohne Wackler in den Stand. Dabei erhielt sie viel Beifall von den Rängen und viele Punkte der Wertungsrichter. Damit zog auch sie ins Finale ein.

Bei den Gerätefinals sicherte sich am Stufenbarren Annika Weiß Platz eins – unter anderem mit einem Bückumschwung in den Handstand und einem Konterflug aus dem Stalder-Ansatz in sehr guter Ausführung. Ihr folgte Jule Weiß auf Rang zwei mit einer freien Felge in den Handstand und einer Riesenfelge. Aufgrund von Verletzungen und muskulären Problemen turnten die Beiden beim Cup nur am Stufenbarren.

Vivien Müller zeigte im Finale am Schwebebalken die gleichen Elemente wie im Vorwettkampf und entschied das Balkenfinale klar für sich. Stefanie Sauter als jüngste Turnerin beim TV Spaichingen erreichte Platz zwei an dem Gerät, steigerte ihre Leistung zum Vorwettkampf und setzte sich gegen deutlich ältere Turnerinnen durch.

Damit schafften es beim Silberdistel-Cup insgesamt vier der sechs Spaichingerinnen auf das Podest. Das Treppchen verpasste Cynthia Müller am Boden nur ganz knapp und steigerte ihre Leistung gegenüber dem Vorwettkampf unter anderen mit einer ganzen Schraube in den perfekten Stand.

Trainerin Tanja Müller-Russ zog mit dem Abschneiden ihrer Turnerinnen ein positives Fazit und betonte: „Ich bin mit den Leistungen zufrieden. Es hat vieles geklappt beim Silberdistel-Cup, was wir uns vorgenommen haben. Jetzt haben wir noch fünf Wochen Zeit, im Training Elemente, Choreographien und Übungen zu perfektionieren – wohlwissend, dass wir die Wettkampfbedingungen nicht simulieren können.“ Aber ihre Turnerinnen seien nach so vielen Jahren immer routinierter und würden an Wettkämpfen neben Adrenalin auch die gewisse Ruhe mitbringen. „Das ist auch wichtig, um in der vierthöchsten Liga in Deutschland bestehen zu können“, ergänzte Müller-Russ abschließend.