(Jürgen Stickel) Am vergangenen Sonntag nahmen bei der 46. Auflage des Berlin Marathon unter den über 46.900 Teilnehmern auch die Läufer des TV Spaichingen Ute Schenk und Michael Wax teil.

Darunter befand sich auch Ute Schneck (W55), die als eine der schnellsten deutschen Läuferinnen in ihrer Altersklasse gilt und der automatisch auch eine Mitfavoritenrolle beim größten deutschen Marathon zukam. Ihr Ziel war ursprünglich, sicher unter 3:15 bis 3:10 Stunden zu laufen, was in den vergangenen Jahren immer für einen Platz auf dem Treppchen bedeutet hätte.

Die Wettervorhersagen im Vorfeld ließen stürmisches Wetter befürchten, die äußeren Bedingungen während des Laufs waren bei Temperaturen von ca. 15 Grad dann jedoch nahezu perfekt, abgesehen von leichtem Wind und Regen gegen Ende des Wettbewerbs.

Sie lief, begleitet von ihrem Trainingspartner Michael Wax, von Anfang an ein äußerst gleichmäßiges Rennen auf einem für diese Altersklasse außergewöhnlichen Niveau. Die Halbmarathondistanz absolvierte sie in 1:33:35 Minuten, was bereits hier auf eine noch schnellere Endzeit als geplant hindeutete. Auch in der zweiten Hälfte ließ sie zu keinem Zeitpunkt nach und kam schließlich mit 03:06:38 Stunden im Ziel dabei verbesserte sie ihren eigenen Vereinsrekord um 1 Minute, ihr Begleiter Michael Wax kam als perfekter Pacemaker zeitgleich in Ziel. Er selbst lief die Marathondistanz schon deutlich unter 3 Stunden und übte seine Rolle an der Seite von Ute Schneck hervorragend aus.

Zweite wurde mit beträchtlichem Abstand die Britin Susanna Harrison, auf Platz 3 landete mit Joanne Shale ebenfalls eine Läuferin aus Großbritannien vor einer Spanierin. Der Vorsprung von über dreieinhalb Minuten auf die nächstplatzierte Läuferin dokumentiert die starke Leistung von Ute Schneck in diesem Rennen. Sogar der deutsche Allzeitrekord in dieser Altersklasse liegt inzwischen in ihrer Reichweite. Nur sehr selten sieht man, dass in diesen Leistungsbereichen die Konkurrenz derart distanziert werden kann.

Insgesamt wurden an diesem Tag einige sehr schnelle Zeiten gelaufen, bei den Männern wurde der Fabelweltrekord von vor einem Jahr lediglich um 2 Sekunden verfehlt. Damit wurde Berlin auch in diesem Jahr seinem Ruf als traditionell schnellsten Lauf der Welt gerecht.

Als Titelverteidigerin erhält sie nun neben einer Extra-Ehrenmedaille auch einen Freistart für die nächste Veranstaltung. Diese findet am 27.09.2020 statt – ihrem Geburtstag wenn das kein gutes Omen ist.

Als nächster Lauf steht aber zuvor der Valencia-Marathon Anfang Dezember auf dem Programm. Mit diesem Lauf möchte sie dann eine äußerst erfolgreiche Saison, die zu einigen sehr schnellen Zeiten führte und auch mit der deutschen Vizemeisterschaft im Halbmarathon und dem Sieg beim Berlin-Marathon belohnt wurde, beenden.